Das 3D-Druck-ABC – S wie Stringing
Stringing, auch bekannt als Fädenziehen oder Oozing, gehört zu den häufigsten Problemen im 3D-Druck. Dabei entstehen feine Plastikfäden zwischen verschiedenen Druckbereichen – ähnlich wie Spinnweben. Für viele Anwender ist das ein Ärgernis, weil es die Oberfläche unsauber wirken lässt und Nacharbeit nötig macht. Doch mit etwas Verständnis für die Ursachen und gezielten Einstellungen lässt sich Stringing effektiv vermeiden.
Was verursacht Stringing?
Der Hauptgrund liegt in zu heißem Material oder einer nicht optimal eingestellten Retraction (Rückzug). Während der Druckkopf sich zwischen zwei Bereichen bewegt, tropft geschmolzenes Material aus der Düse nach. Auch zu langsame Bewegungen oder feuchtes Material verstärken das Problem.
Generell neigen flexible Materialien oder solche mit höherer Fließfähigkeit – wie TPU oder PETG – stärker zu Stringing als PLA. Das liegt daran, dass sie länger flüssig bleiben und beim Travel leichter Fäden ziehen.
Temp-Tower – zuerst die Temperatur optimieren
Bevor man Retraction-Werte einstellt, sollte immer die Drucktemperatur optimiert werden. Ein Temp-Tower-Test hilft, die ideale Temperatur für das jeweilige Materialprofil zu finden. Hierbei wird ein Testmodell gedruckt, bei dem die Düsentemperatur stufenweise angepasst wird.
Am fertigen Tower erkennt man sofort, bei welcher Temperatur keine Fäden mehr entstehen, die Schichthaftung aber weiterhin optimal bleibt. Dieser Schritt ist besonders relevant für Materialien wie TPU oder PETG, die empfindlicher auf zu hohe Temperaturen reagieren und eher zu Stringing neigen.
Retraction-Tower – danach die Rückzugslänge anpassen
Sobald die optimale Drucktemperatur eingestellt ist, kann die Retraction getestet werden. Ein Retraction-Tower-Test zeigt, welche Rückzugslänge die saubersten Drucke ohne Fäden liefert.
Dieser Test ist besonders für Drucker sinnvoll, die noch kein Materialprofil von Material4Print verwenden. Unsere Druckprofile sind bereits perfekt abgestimmt, inklusive optimaler Retraction-Werte, Temperatur-Settings und Geschwindigkeit. So entstehen auf diesen Geräten saubere Drucke ohne Stringing.
Weitere Einflussfaktoren
Neben Temperatur und Retraction sind auch der Zustand des Materials und die Sauberkeit der Düse entscheidend. Feuchtigkeit oder Ablagerungen an der Düse können unkontrolliert Material austreten lassen und das Stringing verstärken. Wer seine Filamente von Anfang an richtig lagert, vermeidet das es später zu Komplikationen beim Drucken kommt.
Fazit
Stringing ist kein Zeichen von schlechtem Material, sondern meist eine Frage der richtigen Einstellungen. Zuerst die Temperatur optimieren, dann Retraction einstellen – das ist der Schlüssel zu sauberen Oberflächen. Mit den Material4Print-Profilen druckst du sofort mit optimalen Einstellungen und kannst dich auf ein Reproduzierbares Ergebnis verlassen.