Viele Anwender mögen PLA als Druckmaterial, da es vergleichsweise umweltfreundlich und sehr leicht zu drucken ist. Was PLA jedoch für viele Anwendungszwecke unbrauchbar macht, ist die vergleichsweise geringe Wärmeformbeständigkeit und Schlagzähigkeit.
Hier setzt nun unser neues Tough PLA an. Es besitzt eine Wärmeformbeständigkeit von 75°C und liegt damit rund 15-20°C über der von normalem PLA. Dadurch wird das mögliche Einsatzspektrum deutlich erweitert.
Eine noch deutlich größere Verbesserung konnte bei der Schlagzähigkeit erzielt werden. Während PLA eine Schlagzähigkeit von rund 16 J/m besitzt, liegt diese bei Tough PLA bei 160 J/m - also circa 10-mal so hoch!
Die Wärmeformbeständigkeit und Schlagzähigkeit des Tough PLA lassen sich jedoch noch weiter verbessern, und zwar durch das sogenannte Tempern*.
Getempertes Tough PLA besitzt eine Wärmeformbeständigkeit von 85°C und liegt damit noch einmal 10°C über der von unbehandeltem Tough PLA. Auch die Schlagzähigkeit steigt durch das Tempern von zuvor 160 J/m auf bis zu 230 J/m und überflügelt damit sogar unser ABS, welches eine Schlagzähigkeit von 180 J/m besitzt.
Trotz seiner höheren Wärmeformbeständigkeit lässt sich unser Tough PLA genau so leicht verdrucken wie unser herkömmliches PLA, lediglich die Düsentemperatur sollte um ca. 5°C angehoben werden, um ein optimales Druckergebnis zu erzielen.
Im Vergleich ist Tough PLA außerdem weniger anfällig für Stringing, so dass Eure Drucke noch besser aussehen.
PLA und Tough PLA weisen eine sehr ähnliche Oberfläche auf und sind optisch nahezu identisch. Wem es auf eine besonders glatte Oberfläche ankommt, kommt um ABS nicht herum. ABS lässt sich mit Aceton bedampfen, um eine sehr glatte Oberfläche zu erreichen, was bei PLA und Tough PLA nicht möglich ist.
*Beim Tempern wird das Material in einem Ofen bei einer Temperatur von ca. 110-120°C erhitzt und für ca. 15-20 Minuten gebacken. Diese Werte sind abhängig vom Material sowie der verwendeten Wandstärke und Größe des Objekts. Anschließend wird das Objekt langsam und gleichmäßig auf Umgebungstemperatur herunter gekühlt.
Beim Tempern kann es zu einer Schrumpfung des Bauteils von etwa 2% kommen, was bei der Konstruktion beachtet werden sollte.
